Bevor wir zum zweiten Rätsel kommen, die Auflösung vom letzten Mal:
Es gibt Tickets beim Fahrpersonal. Das Grafikpersonal dieses Verkehrsbetriebs ist sehr kreativ, es wird uns noch weitere Rätsel aufgeben. Danke! Danke! Danke!
Das Piktogramm ist eine wesentliche Teildisziplin der Promulgatorik, also der Lehre vom Verkünden. Es will mit wenigen und einfachen Formen in verschiedenen Farben vollständige Sätze verkünden. Wenn die Sprache der Symbole nicht ausreicht, wird ein verstümmelter Satz hinzugefügt.
Das erste Bild ist episch. Der Fahrer ist müde zurückgelehnt (22 – 4 Uhr) und ruft ein Taxi (ausgestreckter Arm). Signalfarbe für ‚Service‘ ist hier vemutlich orange.
Das zweite Bild dankt für die Bekleidung des Hundes, das dritte für die Verwandlung des Menschen in einen Koffer. Das vierte Bild darf die geneigte Leserin am Ende des gesamten Kurses selbst einer Kritik unterziehen. Die Herren fühlen sich bitte mitgemeint.
Vom Verkehrszeichen zum Piktogramm
Ihren Ursprung hat die Teildisziplin Piktrogramm durch den Straßenverkehr. Hier heißen die Bilder Verkehrszeichen. Sie sind meistens abstrakt, viel wird mit Farben verkündet. Rot ist Verbot. Blau ist Angebot oder Gebot. Grün heißt Erlaubnis, Gelb heißt Achtung. Meistens sind die Sätze mit dem Befehlszeichen zu lesen. Zum Beispiel: „Nein, hier nicht rein!“ oder „Hier parken!“ Manchmal beschränken sich Zeichen auf geometrische Formen. Ein roter Kreis mit weißer Füllung, der Blick durch eine rote Röhre, ist das Verbot der Durchfahrt: Du kannst rein, aber du darfst nicht durch. Eine weiße Wagerechte ist eine Barrikade, du darfst nicht rein, komme gefälligst von hinten. Auf diese Zeichen werden Menschen im Zeitalter der Massenverkehrsmittel trainiert, sie enthalten keine Botschaft, die Menschen von selbst erkennen können. Es sind Befehle. Daran lehnt sich das Piktogramm an.
Das Zeichen befiehlt
An der Piktogrammleiste sehen wir das Wort ‚danke‘ ebenfalls mit dem Befehlszeichen. Wir dürfen es als eine Grafik lesen, dann bedeutet es: „Füße runter! Gefälligst mal zack zack!“ Es mag widersinnig klingen, aber das erinnert mich an Opa. Der sagte immer: „Jetzt zeige ich Euch mal, wie man es nicht macht:“ (Ja, er sagte einen Satz mit Doppelpunkt am Ende.) Dann hob er die Salatschale zum Mund und trank die Salatsoße aus. Seine Lehre war die Tat. Opa kündigte die rote Farbe im Piktogramm also mit Worten an, weil er kein Piktogramm war, sondern Opa. Oma tadelte die rote Farbe hinzu.
Es sei jetzt noch ein Aspekt erwähnt, dieser Text hat weniger als tausend Wörter. Die sechs Bilder zu diesem Text besagen also jeweils weniger als tausend Worte. Es sei denn, das Wort ‚tausend‘ ist ein Piktogramm. Es müsste also heißen, ein Bild lüge mehr als tausend Wörter.
Da wir jetzt wissen, dass die rote Farbe Verbote ausdrückt, sei das nächste Rätsel angefügt:
Lösungsvorschläge bitte in die Kommentare.
Ein Gedanke zu „Das zweite Rätsel“